In der Hans-Tilkowski-Schule fand der erste Berufsorientierungstag in diesem Jahr statt: Alle Schüler von Jahrgang fünf bis zehn haben sich dabei mit dem Thema Berufsorientierung auseinandergesetzt.
Im Gegensatz zu den bekannten Formaten sind die Kinder und Jugendlichen nicht nur Besucher der Veranstaltung, sondern gleichermaßen Gastgeber.
„Die älteren Schüler haben auf dem Markt der Möglichkeiten die Gelegenheit, sich direkt bei Betrieben über Berufe und Ausbildungsmöglichkeiten zu informieren. Dabei sind kleine und mittlere örtliche Betriebe, wie Grafs Reisen, Marys Hairstyling, aber auch große Konzerne wie Eiffage und Remondis vor Ort. Zudem präsentieren sich auch überregionale Betriebe aus Nachbarstädten zum Beispiel Malzers Backstube oder der Malerbetrieb Mohr. Wir haben Betriebe aus den Bereichen Handwerk, Gesundheit, Dienstleistung und Handel bei uns“, sagt Schulleiter Lothar Heistermann.
„Wir haben sehr viele Erfahrungen in unseren Praktika gesammelt. Die möchten wir jetzt an die achten Jahrgänge weitergeben. Die Kinder hatten bis jetzt nur ein Drei-Tages-Praktikum und wir haben in der zehnten Klasse ein dreiwöchiges Berufspraktikum gemacht“, erzählt die 16-jährige Amel aus der 10b. Sie war drei Wochen im Einzelhandel und drei Wochen in einem Krankenhaus als Praktikantin. In dem Workshop „Fit for Job“ gab sie ihre Erfahrungen weiter.
Sabeeha ist 17 Jahre alt und geht ebenfalls in die zehnte Klasse. „Ich habe in einem Modegeschäft ein Praktikum gemacht und in einem Supermarkt.“ Sabeeha möchte allerdings Hebamme werden, wenn sie die Schule abgeschlossen hat. Zusammen mit Amel hat sie am Dienstag mehrere Schülergruppen über die Praktika informiert.
Die Schüler haben eine Liste mit den Eigenschaften bekommen, die potentielle Praktikanten mitbringen müssen, wenn sie erfolgreich sein wollen. Auf Platz eins der Liste mit 17 Punkten steht „Zuverlässigkeit“. „Computerkenntnisse“ sind das Schlusslicht. „Zuverlässigkeit ist sehr wichtig, denn wenn die Arbeit um 7.30 Uhr anfängt, kommt es darauf an, pünktlich zu sein. Computerkenntnisse sind zunächst einmal zweitrangig“, sagt Lehrer Peter Lorscheider.
Das TalentKolleg Ruhr sowie die Agentur für Arbeit beantworteten die Fragen der Schüler. Parallel dazu gab es Veranstaltungen, Vorträge und Bewerbungsworkshops.