Hilfe aus der Luft – Feuerwehren aus Herne, Gelsenkirchen und Marl proben den Ernstfall

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Foto: Dieper

Eine außergewöhnliche Übung haben Höhenretter von drei Feuerwehren absolviert: Die Gruppen aus Gelsenkirchen, Marl und Herne probten gemeinsam auf dem Cranger Weihnachtszauber, wie sie in einem Notfall Per-sonen von hohen Fahrgeschäften retten können.
So konnte man einen Höhenretter beobachten, der auf dem Riesenrad in die Höhe kletterte. Sein Ziel war eine Gondel weit oben an dem 38 Meter hohen Fahrgeschäft. „Die besondere Herausforderung besteht darin, dass die Gondel zwischen den Streben hängt und nicht über die Leitern an den Streben erreicht werden kann“, erläuterte Dirk Janßen, Leiter der Herner Höhenrettungsgruppe. „Deswegen muss der Retter zuerst eine Möglichkeit finden, an den Patienten – gespielt von einem Kollegen – heranzukommen. Zunächst steigt er gesichert an den oberen Streben hinauf und wird dann von einem Kollegen zur Gondel abgeseilt.“ Acht Feuerwehrmänner aus Herne und vier aus Gelsenkirchen übten am Riesenrad, die Höhenrettungsgruppe aus Marl probte derweil am 80 Meter hohen „Fortress Tower“.

Spektakulärer Anblick

„Die Höhenretter retten nicht nur aus großer Höhe, wo wir mit unserer Drehleiter nicht hinkommen, sondern auch aus Tiefen, wie zum Beispiel aus Schächten“, berichtete der Leiter der Herner Feuerwehr Marco Diesing. „Die Fahrgeschäfte sind Übungsobjekte, an denen wir Einsätze trainieren können, wie sie auch auf Baugerüsten oder Industrieanlagen vorkommen können.“
Jeden Monat üben die Herner Höhenretter, aber meist für sich allein. Die Zusammenarbeit mit benachbarten Feuerwehren ist deswegen wichtig, weil bei einem großen Einsatz auch Feuerwehrkräfte aus den Nachbarstädten zusätzlich alarmiert werden können. Dafür ist es hilfreich, dass die Retter einander kennen und auch über die Ausrüstung der Kameraden informiert sind. 18 Höhenretter arbeiten bei der Herner Feuerwehr, 17 davon bei der Berufsfeuerwehr und einer bei der Freiwilligen Feuerwehr.
Trotz der komplizierten Aufgabenstellung und Temperaturen unter dem Gefrierpunkt waren die Retter am Schluss sehr zufrieden. „Es hat alles bestens funktioniert“, resümiert Janßen. „Der Patient konnte aus der Gondel gerettet und abgeseilt werden. Unten standen schon die Kameraden mit Decken und heißem Tee.“

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