Wer einmal Bühnenluft schnuppert… um den ist es entweder ganz und gar geschehen, oder eben nicht! Dazwischen gibt es nicht viel! Uwe Schulz gehört eindeutig zur ersten Gruppe. Er ist fester Bestandteil des Amateurtheaters Lampenfieber – und wenn er über diese besondere Art der Freizeitgestaltung spricht, spürt man schnell seine Begeisterung. Die MEIN HERNE-Redaktion sprach mit ihm über sein Hobby, die Theatergruppe an sich und was die Corona-Zeit für Auswirkungen auf sie hat.
2016 stieß Uwe Schulz zur Amateurbühne – auf etwas ungewöhnliche Art. „Meine Tochter ist eigentlich der Auslöser gewesen. Sie hatte beim Spazierengehen mit ihrem Hund Mitglieder von Lampenfieber kennengelernt. Hier war man auf der Suche nach jemandem, der das Schminken übernehmen könnte – das fand meine Tochter interessant. Und ich? Ich bin eigentlich nur mitgegangen. Aber die Faszination war sofort da!“ Auf die Bühne sei er natürlich nicht gesprungen. „Ich bin zwar eigentlich eine Rampensau, wie man so schön sagt. Aber die erste Produktion – Männer sind auch nur Menschen – habe ich doch nur begleitet und mich um alles Mögliche drumherum gekümmert. Man muss schon erst einmal ankommen!“
Eigentlich bin ich eine Rampensau
2017 war es dann soweit – bei „Und alles auf Krankenschein“ unter der Regie von Conny Hirschi und Andrea Koch wagte Uwe Schulz den Sprung auf die Bühne – und ist dort geblieben. „Ein großartiger Ausgleich zum Berufs- und Alltagsleben. In eine andere Rolle zu schlüpfen – auf Zeit. Das macht schon unglaublich Spaß.“
Aus 19 Personen besteht das Amateurtheater zur Zeit. „Davon stehen 12 auf der Bühne – und sieben kümmern sich lieber um andere, aber ebenso wichtige Dinge. Bühnengestaltung, Technik, Requisite, Beleuchtung… es gibt schon sehr viele Möglichkeiten, sich zu beteiligen.“Zwei Mal in der Woche wird sich in der Regel zur Probe im Heinz-Westphal-Haus getroffen. Doch vor den Proben steht die Auswahl des Stückes. „Das ist in der Tat gar nicht so einfach. Man muss schauen, welche Darsteller mit welchen Vorlieben und Möglichkeiten man hat und welches Stück dann dazu passen könnte. Und unterhaltsam muss es sein – nicht umsonst lautet unser Motto: Wir mögen es komisch!“
Aber Regisseurin Conny Hirschi habe da ein sehr gutes Händchen – die meisten Akteure kenne sie ja nun auch schon recht lange! Nach der Auswahl des Stückes startet man normalerweise im April mit den Proben, um dann im November vier Aufführungen auf die Bühne zu bringen. Requisiten, Bühnenbild, Kostüme – alles selbst gemacht oder zusammen gestellt. „Zu sehen sind wir dann in der Aula der Realschule Crange – vor 400 Zuschauern. Das ist wirklich eine ganz besondere Atmosphäre – und ein unbeschreibliches Gefühl. Kurz bevor es losgeht, habe ich dann tatsächlich auch ein bisschen Lampenfieber – aber wenn man dann seinen ersten Auftritt hat, alle Augen sind auf einen gerichtet und die Zuschauer reagieren an der richtigen Stelle – da bekomme ich schon beim Erzählen Gänsehaut!“ Das stimmt – können wir nur bestätigen! Das Theaterspiel als Leidenschaft – das würden sie eigentlich alle so sehen!
Umso schlimmer, dass natürlich auch die Aufführungen des Amateurtheaters im vergangenen Jahr der Corona-Pandemie zum Opfer gefallen sind. „Klar – Gesundheit geht vor! Trotzdem natürlich schrecklich für uns – auch als Verein. Ich muss schon sagen – ich vermisse unsere Auftritte sehr – wir alle! Jetzt schauen wir hoffnungsvoll auf das nächste Jahr – geplant sind wieder vier Auftritte im November 2022. Und vielleicht finden wir ja auch noch den einen oder anderen Mitstreiter – bei den männlichen Darstellern ist der Altersschnitt zum Beispiel recht hoch!“, lacht Uwe Schulz. Wir drücken die Daumen – und schauen auf jeden Fall bei den ersten Proben vorbei!
Das Amateurtheater Lampenfieber sucht weitere Mitstreiter – ob auf oder hinter der Bühne. Das hört sich für Sie interessant an? Dann melden Sie sich unter info@amateurbuehne-Lampenfieber.de oder schauen Sie auf der Homepage vorbei.