Kinder und Corona: Drei Fragen an …

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… Theo Freitag, Geschäftsführer, St. Elisabeth Gruppe – Katholische Kliniken Rhein-Ruhr:

1.) Ist neun Monate nach dem Ende des ersten Lockdowns ein Babyboom in Herne zu verzeichnen?
In den letzten Jahren konnten wir kontinuierlich einen Anstieg der Geburtenzahlen in unseren Herner Einrichtungen, dem St. Anna Hospital Herne und dem Marien Hospital Herne – Universitätsklinikum der Ruhr-Universität Bochum, verzeichnen. Dies gilt auch für das Jahr 2020. Wir gehen davon aus, dass sich werdende Eltern aufgrund der umfassenden Betreuung und der modernen Ausstattung für eine Entbindung in unseren Häusern entscheiden. Einen Zusammenhang zwischen den gestiegenen Geburtenzahlen und der aktuellen Corona-Situation können wir nicht herstellen.

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2.) Wie gehen die Frauen in der Schwangerschaft in diesen unruhigen Zeiten damit um, besteht mehr Bedarf an Vorsorge- und Aufklärungsmaßnahmen? Sind körperliche Stress- oder Angstfaktoren höher?
Schwangerschaft und Geburt sind besondere Erlebnisse im Leben werdender Eltern. Auch in der aktuellen Situation ist es uns daher ein besonderes Anliegen, dass die Geburt sorgenfrei und von Ärzten, Hebammen und Pflegenden gut umsorgt erlebt werden kann. Aus diesem Grund sollten auch Vorsorgetermine durch die werdende Mutter regelmäßig wahrgenommen werden. Hierbei können auch individuelle Stress- oder Angstfaktoren wie die Sorge vor einer Infektion besprochen werden.
Wir machen werdenden Eltern Mut, sich von den derzeitigen Ereignissen nicht zu sehr verunsichern zu lassen und zuversichtlich auf den Moment hinzuarbeiten, in dem sie das neue Leben das erste Mal im Arm halten.
Viele Eltern sind dankbar für Online-Angebote wie den digitalen Infoabend. Hier stellen sich die Teams der Geburtshilfen vor, werdende Eltern können Fragen stellen und bereits einen Blick in den Kreißsaal werfen. Im St. Anna Hospital wird die geburtshilfliche Sprechstunde auch als Videosprechstunde angeboten.

3.) Wie verhält es sich in der ersten Zeit nach der Geburt im Wochenbett? Bestehen Ängste oder gibt es besondere Fragen?
Aus unserer Erfahrung überwiegt im Wochenbett die Freude über die Geburt des Kindes. Die Sorge vor einer Infektion mit dem Coronavirus und somit auch vor einer möglichen Infektion des Kindes ist bei vielen jungen Familien jedoch vorhanden.

 

Quelle: Heidi Hagemann, Mein Herne

Foto: Elisabeth Gruppe