Die Bundestagsabgeordnete für Herne- Bochum II, Michelle Müntefering, SPD, war zu Gast bei der Arbeitsagentur Bochum/Herne. Hier informierte sie sich beim Leiter der Arbeitsagentur, Frank Neukirchen-Füsers, über die aktuelle Arbeitsmarktsituation in der Stadt.
Michelle Müntefering: „Es ist gut zu hören, dass der Arbeitsmarkt in Herne ein stärkeres Beschäftigungswachstum zu verzeichnen hat, als in NRW und im Ruhrgebiet. Wichtig ist dabei der Anstieg bei den sozialversicherungspflichtigen Beschäftigten. Ein Problem stellt aber nach wie vor ein relativ hoher Anteil an Arbeitslosen ohne Berufsabschluss dar. Wir müssen ganz klar weiter stärker in die Schulen und in Bildung investieren. Zudem ist es wünschenswert, dass Schüler die Arbeitswelt, etwa durch Praktika früh erleben. Das ist in der Pandemie-Zeit allerdings an vielen Stellen nicht möglich gewesen”, erklärte Müntefering.
“Insgesamt ist der Arbeitsmarkt in den Städten Bochum und Herne während der Corona-Pandemie stabil geblieben. Einen größeren Anstieg hat es nur bei der Zahl der Langzeitarbeitslosen gegeben, da die Einstellungsdynamik in der Pandemie abgenommen hat. Schwerer sind die zukünftig zu erwartenden Auswirkungen auf dem Ausbildungsmarkt. Die Nachfrage nach Fachkräften wird noch stärker steigen, als dies heute schon der Fall ist”, erläuterte Neukirchen-Füsers. Dann werde es mehr Ausbildungsplätze geben als Bewerber. Aufgrund des demographischen Wandels, einer hohen Anzahl von Beschäftigten mit Qualifizierungsbedarf und einer höheren Nachfrage nach Fachkräften werde der Fachkräftemangel sich noch weiter verschärfen. Frank Neukirchen-Füsers begrüßte deswegen insbesondere die Pläne der Bundesregierung, die Weiterbildung zu forcieren und die Zuwanderung von Fachkräften zu erleichtern.
Michelle Müntefering: „Deutschland muss eine Weiterbildungsrepublik werden. Die Lebensläufe der Menschen haben sich verändert, und als Politik müssen wir in diesem Wandel Sicherheit organisieren. Weiterbildung und Qualifizierung können ein Stück Sicherheit geben – denn in dieser Region stecken große Chancen.“ Foto: Büro Müntefering