Azubis der Stadt Herne retten Kröten

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Foto: Schmidt

Wenn die Temperaturen steigen, beginnt die alljährliche Wanderung der Amphibien zu ihren Laichplätzen. Zu ihrem Schutz wurden an der Hofstraße Krötenschutzzäune errichtet.
In diesem Jahr übernahmen erstmals Azubis des Fachbereichs Stadtgrün diese Aufgabe. Außerdem ist die Hofstraße immer von 18 bis 4 Uhr morgens für den Durchgangsverkehr gesperrt.
Die Azubis trafen sich trotz strömenden Regens mit Ingrid Reckmeier vom Bund für Umwelt und Naturschutz (BUND). Die erfahrene Krötenschützerin informierte die städtischen Mitarbeiter über die Tücken der Wegstrecke. „Wir als Stadt wollen mit der Unterstützung der Ehrenamtler ein positives Zeichen setzen“, sagte Meister Christoph Stocker vom Fachbereich Stadtgrün, der mit vier Azubis und Praxisanleiter Michael Packhäuser zur Hofstraße gekommen war. Der BUND hatte die Stadt im Vorfeld um Hilfe bei der körperlich anstrengenden Arbeit gebeten. Schließlich müssen entlang der Hofstraße, etwa auf der Höhe des Tierheims, Krötenschutzzäune auf über 600 Metern Länge aufgebaut werden.
Die Naturschützer werden sich bei der einsetzenden Wanderung dann auf die Rettung der zumeist dämmerungsaktiven Amphibien konzentrieren. „In manchen Nächten haben wir bis zu 150 Kröten gerettet, manchmal auch keine“, berichtet Reckmeier. Das hänge mit den Witterungsbedingungen zusammen. Natürlich würde sie sich freuen, wenn noch viele freiwillige Helfer für die Rettung der Erdkröten dazukämen.
Auch die Natur- und Landschaftsschutzgebiete im Voßnacken, im Gysenberg und der Landschaftspark Pluto sind typische Schwerpunkte von Amphibienwanderungen in Herne: Die ehemals größten Amphibienvorkommen in Herne befanden sich im Naturschutzgebiet Voßnacken. Dem seit Jahren zu verzeichnenden Rückgang der Populationen wurde bereits durch verschiedenste Maßnahmen entgegengesteuert. Eine dieser Maßnahmen ist ein festes Leitsystem von über 300 Metern Länge, durch welches die wandernden Amphibien entlang der Straße gefahrlos zu ihren Laichgewässern geführt werden.

Sperrungen im Gysenberg

Eine weitere Sperrung durch eine Schranke gibt es während der Krötenwanderung bei der Zufahrt zu den vorderen Parkplätzen am Gysenberg und im Bereich des Wendehammers am Forsthaus Gysenberg. Diese erfolgt ab 18 Uhr abends bis in die Morgenstunden. Fahrzeuge sollten daher bis spätestens 18 Uhr aus diesem Bereich entfernt werden. Der Betreiber des Forsthauses weist mit einer besonderen Beschilderung auf die Sperrung hin.
Durch diese Schutzmaßnahmen kommt die Stadt Herne den europäischen Vorgaben zum Schutz gefährdeter Amphibienarten nach. Die Untere Naturschutzbehörde bei der Stadt Herne bittet alle Bürger und insbesondere Verkehrsteilnehmer um besondere Rücksichtnahme und um Verständnis für die Sperrung einiger Bereiche in den Abendstunden.
Wer sich für den Artenschutz einsetzen möchte oder die Stadt und den ehrenamtlichen Naturschutz bei diesen Projekten unterstützen möchte, kann sich einfach beim Fachbereich Stadtgrün unter Telefon 02323/162363 melden.

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