Helmut Bettenhausen ist 85 Jahre alt und Künstler seit über 60 Jahren. Die Werke des Wanne-Eickelers werden weltweit gezeigt. Die Städtische Galerie Herne hat eine Retrospektive zusammengestellt, die einen Eindruck von Bettenhausens Lebenswerk gibt. Coronabedingt unter Ausschluss der Öffentlichkeit.
„Ich lege Wert darauf, dass wichtige Arbeiten im Besitz der Stadt Herne sind“, sagte Helmut Bettenhausen bei der Vorstellung seiner Ausstellung Positionen 1958 bis 2021. Sein Herz hängt an seiner Heimatstadt, seine Kunst ist fast auf dem gesamten Erdball zu sehen. Sein Atelier hat der studierte Grafiker seit Jahrzehnten in der Künstlerzeche am Rhein-Herne-Kanal. „Ich war der Erste, der dort eingezogen ist“, so Bettenhausen. Noch heute arbeitet er dort. Hat er früher viele schwere Skulpturen geschaffen, meist inspiriert durch den Bergbau, konzentriert er sich heute wieder auf das Zeichnen. „Dabei ist mein Motto: Konkret gedacht – spontan gemacht.“ Die Bilder aus dieser Phase wirken wie japanische Schriftzeichen, sind aber Kompositionen, die er bei der Arbeit mit Farbe und Papier spontan geschaffen hat.
Hernes wichtigster Künstler
„Wir zeigen einen repräsentativen Querschnitt durch das Werk von Helmut Bettenhausen. Er ist international hoch anerkannt und Hernes bedeutendster lebender bildender Künstler. Deswegen freuen wir uns, dass wir diese Retrospektive über seine lange Schaffenszeit in der Städtischen Galerie haben“, sagte Oliver Doetzer-Berweger, Leiter des Emschertal-Museums, dessen Teil die Galerie ist. „Wir hoffen deshalb auch, dass wir bald wieder Besucherinnen und Besucher in der Galerie begrüßen können“, so Doetzer-Berweger. „Eines Tages“, ergänzte Bettenhausen den Museumsleiter mit einem Lächeln. Einen Einblick in die Ausstellung gibt es für Interessierte trotz der Corona-Pandemie.
Das Emschertal Museum hat einen Video-Clip zur Ausstellung produzieren lassen, zu finden auf der Homepage der Stadt Herne unter https://www.herne.de/Kultur-und-Freizeit/Museen/Emschertal-Museum/Staedtische-Galerie/Ausstellungen/index.html.
Verbindungen schaffen
Die Städtische Galerie ist in der ehemaligen Villa Forell untergebracht. Hier hatte das Verwaltungszentrum der Harpener Bergbau AG seinen Sitz. „Eine gute Wahl“, so Ralf Piorr, Kurator des Heimatmuseums Unser Fritz. Der Historiker arbeitete mit an der Ausstellung Positionen 1958 bis 2021. „Wir haben hier dieses schwere Holz, was den Geschmack der Bergbauindustrie widerspiegelt. Dazu die abstrakte Kunst von Helmut Bettenhausen, der sich intensiv mit dem Bergbau auseinandersetzt. Die Besucher stehen am Ende der Bergbauepoche und sehen die Kunst in Räumen, die geschaffen waren, um den Bergbau nach vorne zu bringen.“
Die Retrospektive findet in der Städtischen Galerie noch bis Sonntag, 30. Mai, statt.
Quelle: Stadt Herne
Foto: Thomas Schmidt/Stadt Herne