Ursprünglich sollte im Rahmen des Stadtumbaus Herne-Mitte die Sport- und Schwimmhalle am Hölkeskampring energetisch saniert und barrierefrei gestaltet werden. Aufgrund der Funde von asbesthaltigen Bauteilen und damit wesentlich höheren Sanierungskosten beabsichtigt die Stadt Herne, eine neue Multifunktionshalle am gleichen Standort zu errichten. Sie soll aus einer Sporthalle, zwei zusammenschaltbaren Gymnastikräumen und einer Dachterrasse bestehen. Ergänzt wird das Gebäude durch eine sport- und bewegungsbezogene Außenfläche. Die alte Halle ist seit Januar 2019 vorsorglich gesperrt.
Die Maßnahme ist mit einer Summe von 4,91 Millionen veranschlagt. 80 Prozent davon tragen Bund und Land als Fördermittelgeber im Rahmen des Stadtumbaus Herne-Mitte. Der Zeitplan für den Neubau sieht den Abbruch der alten Halle für den Sommer 2021 vor. Im Frühjahr 2022 sollen die Bauarbeiten am Neubau beginnen und dessen Fertigstellung im Herbst 2023 erfolgen. Derzeit erarbeitet der Fachbereich Immobilien und Wahlen mit externer Unterstützung ein Konzept für die Herner Lehrschwimmbecken, da diese einen erheblichen Sanierungsstau aufweisen. Zeitnah sollen das Konzept fertiggestellt und Lösungsvorschläge für die Lehrschwimmbecken aufgezeigt werden. Unter Berücksichtigung dieses Konzeptes ist bereits deutlich geworden, dass die notwendige Aufgabe des Lehrschwimmbeckens am Hölkeskampring und eine Verlagerung zum Südpool eine mögliche und sinnvolle Variante zur Kompensation bzw. Verbesserung darstellt. Am Südpool kann der bestehende Gebäudekomplex um eine Erweiterung mit zwei neuen Lehrschwimmbecken ergänzt werden.
Wichtiger Anziehungspunkt
Gemeinsam mit der Grundschule Kolibri, der geplanten Umgestaltung des Schulhofs, der neuen Kita an der Ingeborgstraße, dem Grünzug am Hölkeskampring sowie der Familieneinrichtung H2Ö entsteht gemeinsam mit der neuen Halle im Süden der Innenstadt ein wichtiger Anziehungspunkt im Quartier. Die Themen Bildung, Kinder, Familie, Sport und Freizeit werden so an einem Standort gebündelt und ergänzen sich sinnvoll. Im Belegungsplan der neuen Halle sollen daher auch die verschiedenen Nutzerwünsche (z. B. von Vereinen und Akteuren aus dem Quartier) neben dem Schul- und Vereinssport berücksichtigt werden. Darüber hinaus werden durch die Planung und den Einbau eines für Rollstuhlsportarten geeigneten Hallenbodens weitere Zielgruppen in das Nutzungskonzept eingebunden.
Die Multifunktionshalle setzt sich aus zwei Baukörpern zusammen: der eigentlichen Halle und einem zweiten Gebäudeteil, der an einer schmalen Seite der Halle angeordnet ist. In ihm befinden sich alle weiteren Nutzungen und Nebenräume. Die so entstehende L-Form ergänzt die vorhandenen Gebäude auf dem Gelände. Sie fassen den Schulhof von allen Seiten ein. Der Haupteingang der Halle wird zum Schulhof liegen. Im Erdgeschoss befindet sich die Sporthalle (eine so genannte Einfeldsporthalle) samt Geräte- und Nebenräumen und barrierefreien Umkleidemöglichkeiten. An das Foyer angeschlossen sind ein Treppenhaus und ein Fahrstuhl. Mit ihm wird das Obergeschoss barrierefrei erreicht. Dort liegen dann zwei unabhängig voneinander nutzbare Gymnastikräume, die durch eine mobile Trennwand unterteilt sind. Bei Bedarf können sie zu einem großen Raum zusammengelegt werden.
Mit Dachterrasse
An einen der Gymnastikräume schließt sich eine große Dachterrasse an. Dort können bei gutem Wetter im Freien Sportarten wie Yoga oder Gymnastik ausgeübt werden. Darüber hinaus erhält die Dachterrasse einen Grünbereich. Das Dach soll ebenfalls begrünt werden. Ergänzend zu den Angeboten in der Multifunktionshalle ist die Errichtung von Sportelementen im Außenbereich geplant. Als wesentliche Bausteine sind die Errichtung eines Streetball-/Basketballfeldes, eines Boule-Feldes und ein generationsübergreifender Bewegungsparcours mit dem Schwerpunkt „Calisthenics“ vorgesehen. Sie ergänzen das bestehende Kleinspielfeld und die Leichtathletikanlage sinnvoll. Das vorherrschende Fassadenmaterial des gesamten Gebäudeensembles am Hölkeskampring ist hellroter Klinker. Dieser bildet an der Multifunktionshalle eine Analogie zu dem Fassadenmaterial von H2Ö und Kolibrischule. Er könnte an der Halle jedoch auch heller gestaltet werden.
Quelle & Visualisierung: Stadt Herne