Feuersalamander in Herne retten

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Die Amphibienkrankheit „Salamanderpest“ verbreitet sich im Ruhrgebiet und bedroht das Leben einheimischer Feuersalamander und Molche. Seit Ende 2020 ist die neuartige Krankheit im Langeloh in Herne angekommen. Bürgerinnen und Bürger können mit etwas Aufmerksamkeit helfen, die Tiere zu retten.

Die „Salamanderpest“ wird hervorgerufen durch den Pilz „Bsal“ (Batrachochytrium salamandrivorans), der zu schweren Hautverletzungen und -geschwüren führt. „Die Feuersalamander sterben in circa 96 Prozent der Fälle innerhalb von 14 Tagen an der Krankheit“, erzählt Gudrun Kaltenborn, Leiterin der Unteren Naturschutzbehörde. Im Langeloh seien bereits 90 tote Tiere gefunden worden und sie befürchte, dass bald auch die Amphibien im Ostbach und im Revierpark Gysenberg bedroht seien.

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Neben der Übertragung durch infizierte Tiere oder andere Wildtiere spielt auch der Mensch bei der Verbreitung eine große Rolle. Daher gibt es ein paar Maßnahmen, die Bürgerinnen und Bürger ergreifen können, um die Tiere zu schützen. „Man sollte nicht in Naturschutzgebieten spazieren gehen und dort die Land- und Wasserlebensräume der Amphibien betreten, sondern auf den vorgegebenen Wegen bleiben. Falls das doch mal passiert, sollte man nach dem Spaziergang die Schuhe waschen und falls ein Hund mit dabei war, dessen Pfoten desinfizieren.“ Damit könne verhindert werden, dass der Pilz weiter verbreitet wird.

Wer ein krankes Tier findet, kann helfen, indem Fotos von dem Tier, der Fundort und das Datum per E-Mail an meldungfeuersalamander@ rub.de geschickt werden. „Kranke Tiere erkennt man an aufgeplatzten, blutenden Wunden auf der Haut. Außerdem sind die nachtaktiven Feuersalamander nur dann tagsüber zu sehen, wenn sie erkrankt sind“, erklärt Gudrun Kaltenborn. Die Untere Naturschutzbehörde arbeitet dafür mit der Ruhr-Universität Bochum und dem NABU Bochum zusammen. Für andere Tiere oder Menschen besteht keine Gesundheitsgefahr durch die „Salamanderpest“.

 

Quelle: Stadt Herne

Foto: RUB