Neue Reihe mit Lauschtouren startet

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Mit Karte, Smartphone und Kopfhörern ausgestattet können sich Interessierte ab sofort bei der ersten Folge von „Hömma Herne!“ auf einen Audiorundgang durch die bewegte Geschichte von Herne-Mitte begeben. Das digitale Format für individuelle, zeitlich nicht gebundene Stadttouren hat das Stadtmarketing Herne zusammen mit dem Stadtarchiv und der Geschichtsgruppe „Die Vier!“ entwickelt.

„Die Idee zu den neuen Lauschtouren ist aus den coronabedingten Absagen vieler geführter Stadttouren entstanden“, so Astrid Jordan, Projektleiterin beim Stadtmarketing Herne. Durch die Corona-Pandemie sind die touristischen Angebote verspätet in die Saison gestartet. Auf die anhaltenden Einschränkungen bei Veranstaltungen wie Abstandregelungen hat das Stadtmarketing nach einem Weg gesucht, Stadtgeschichte unabhängig von geführten Touren zu vermitteln. Einwohner und Touristen können Stadtgeschichte mit persönlichem Equipment auf eigene Faust erleben. „Wir haben hier in Herne ein sehr interessiertes Publikum. Das zeigt schon die große Nachfrage nach geführten Stadtrundgängen, Cabriobus- und Segwaytouren“, so Jordan.

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Lauschtour 1: „Vom Treibweg zum Boulevard“

Die erste Stadttour behandelt an 16 Stationen mit Hörbeiträgen die Entstehungsgeschichte der Bahnhofstraße und gibt einen Einblick in ihre wechselvolle Historie sowie aktuelle Entwicklungen. Dieses Thema wurde auch bereits erfolgreich als Stadttour angeboten. „Inhaltliche Schwerpunkte sind etwa die Geschichte der jüdischen Gemeinde, die Architektur der Gründerzeit, Hernes Ruf als goldene Stadt und die Stadtentwicklung der 1970er-Jahre“, erläutert Jürgen Hagen, Leiter des Stadtarchivs, der die Tour ausgearbeitet hat. „Das Zielpublikum bringt ein unterschiedliches Vorwissen und eigene Ansprüche mit. Deshalb sind wir bei der Auswahl der Informationen einen Mittelweg gegangen und haben Schwerpunkte gesetzt.“ Am Ende sollen die Touren ebenso unterhaltsam wie informativ sein. Es lässt sich u. a. erfahren, dass Loki Schmidt die erste U-Bahn in Richtung Bochum lenkte und dass Konrad Adenauer einst im ehrwürdigen Hotel Schenkhoff gastierte.

Zur Entstehung der ersten Lauschtour

„Hömma Herne!“ ist in Zusammenarbeit zwischen dem Stadtmarketing Herne, dem Stadtarchiv und der Geschichtsgruppe „Die Vier!“ entstanden. „Dahinter steckt die Idee, begrenzte Ressourcen zu bündeln und mit engagierten Menschen sowie den vorhandenen Mitteln gemeinsam etwas zu schaffen“, erklärt Astrid Jordan. Beispielsweise hat Gesa Hagen die Texte in einem improvisierten Tonstudio in den Räumen des Stadtmarketings eingesprochen. Gerd Biedermann von der Geschichtsgruppe „Die Vier!“ hat Fotos für das Faltblatt mit der Übersichtskarte beigesteuert. Die bei der ersten Lauschtour gesammelten Erfahrungen und die Rückmeldungen der Teilnehmenden sollen in künftige Touren einfließen.

Ausblick auf die kommenden Touren

„Für weitere Lauschtouren haben wir schon die ersten Ideen zusammengetragen. Das Sud- und Treberviertel, die Siedlung Teutoburgia und die Flottmann-Hallen mit ihrem Kunstpark bieten sich besonders gut an“, so Holger Wennrich, Geschäftsführer des Stadtmarketings Herne. Die Tonaufnahmen zu den 16 Stationen des Rundgangs sind auf der Website des Stadtmarketings verfügbar, ein Faltblatt mit Karte führt zu den Stationen in der Fußgängerzone von Herne-Mitte. In einem nächsten Schritt sollen auf einer digitalen Plattform weitere touristische und stadtgeschichtliche Informationen abgebildet werden. Über QR-Codes, die an Gebäuden angebracht werden, können Passanten diese weiterführenden Informationen abrufen.

 

Das Gruppenfoto zeigt (v.l.): Holger Wennrich (Geschäftsführer, Stadtmarketing Herne), Gesa Hagen (Sprecherin der Lauschtour), Jürgen Hagen (Leiter des Stadtarchivs der Stadt Herne), Astrid Jordan (Projektleiterin, Stadtmarketing Herne) und Gerd Biedermann (Fotograf, Geschichtsgruppe „Die Vier!“) bei der Vorstellung der neuen Lauschtour in der Kreuzkirche in Herne-Mitte.