Nistkästen sind wichtig

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Wenn es aus dem Nistkasten leise piepst und die Eltern dorthin fliegen, um ihren Nachwuchs zu füttern, ist das nicht nur für Naturfreunde ein ganz besonderes Erlebnis. Zugleich ist das Anbringen von Nistkästen für heimische Vogelarten eine wichtige Hilfe, denn in der Natur finden sie immer weniger geeignete Nisthöhlen. Was macht Nistkästen so wichtig? Warum benötigen die Vögel Nisthilfen als Ersatz für ursprüngliche Brutplätze? Wir haben bei Norbert Kilimann, Vorsitzender des NABU Herne, nachgefragt. Der Naturliebhaber gilt als Urgestein und wurde im Jahr 2017 mit dem Ehrenpreis „Herner Spatz“ für seine außerordentlichen Verdienste im Naturschutzausgezeichnet.

Wann sollte man Nistkästen im Garten aufstellen?
Jetzt im Frühjahr freuen sich die Vögel ganz besonders über eine Möglichkeit, ihre Jungen aufzuziehen. Eigentlich kann man aber sogar das ganze Jahr über Nistkästen anbringen. Ideal wäre sogar der Herbst, da die Vögel, die hier überwintern, in ihren Wohnungen Schutz vor der Kälte suchen. Diese Unterkünfte werden dann besonders bevorzugt.

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Warum sollte man den Vögeln mit dem Aufstellenvon Nistkästen helfen?
Ein Nistkasten im Garten ist ein sinnvoller Beitrag zum Umweltschutz. Denn in dicht besiedelten Gegenden finden Vögel oft nicht genügend Gelegenheiten für einen natürlichen Nestbau. Da es nicht genügend natürliche Baumhöhlen für unsere Vögel gibt, helfen wir ihnen quasi bei der Wohnungsnot. Daher kann ich es nur empfehlen, Nistkästen aufzuhängen. Hilfreich kann auch eine Ganzjahresfütterung sein.

Welche Vogelarten profitieren besonders davon?
Das sind sehr viele: Alle Meisenarten. Und darüber hinaus der Star, das Rotkehlchen, der Garten- und Hausrotschwanz, die Hohltaube oder der Grauschnäpper. Aber auch der Kleiber und Gartenbaumläufer sowie Spatzen, Eulen oder Fledermäuse. Und der Steinkauz, der kommt in Herne nur noch mit drei Paaren vor, auch er braucht eine Nisthilfe.

Wie kann ich einen Nistkasten selbst bauen und was muss ich beachten?
Mein Tipp: Bauanleitungen von Nisthilfen kann man kostenlos unter vorsitzender@nabu-herne.de bestellen und werden dann per E-Mail zugeschickt. Am besten bitte angeben, welche Vogelart Sie unterstützen möchten. Denn jede hat andere Ansprüche, was zum Beispiel die Größe des Kastens und des Einfluglochs betrifft. Ist der passende Nistkasten gefunden, sollte er in einer Höhe von zwei bis drei Metern aufgehängt werden, so dass Katzen und Marder nicht an ihn herankommen.

 

• Weitere Informationen dazu gibt es auf der Internetseite www.nabu-herne.de. Dort steht die Broschüre „Natur-Erlebnis Herne“ zum kostenlosen Download zur Verfügung.
• Die Werkstätten der wewole-Stiftung, welche Menschen mit Behinderungen unterstützt, bieten verschiedene Produkte zum Tier- und Insektenschutz an. Dort gibt es zum Beispiel einen Spatzen-Kolonie-Kasten und weitere Nistkästen. Mehr dazu unter www.wewole.de/service/eigene-produkte/natur.