„Alles eine Frage der Konzentration!“ – Lea Reitemeier (24, Minigolferin) hat die Ruhe weg!

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Es gibt Sportarten, die erfreuen sich unter jungen Leuten besonderer Beliebtheit – Fußball, Tennis oder Badminton – vielleicht auch noch Inlinerfahren oder Fitness… Lea Reitemeiers Leidenschaft gehört einer ganz anderen Sportart… die manch‘ ein Unwissender vielleicht gar nicht als Sport auf dem Schirm hat – Leas Herz schlägt fürs Minigolfen! Wir haben sie auf der Anlage Funpark besucht und uns in die Geheimnisse des Erfolges beim Spiel mit dem kleinen Ball einweihen lassen.
Angefangen hat die junge Hernerin 2014 – ihr Talent wurde allerdings eher zufällig entdeckt! „Ich war gemeinsam mit meinem Vater beim Kids Day hier auf der Anlage – einfach zum Spaß und ohne Hintergedanke. Die Runden aller Teilnehmer wurde ausgewertet – und es stellt sich heraus, dass meine zu den Besten des Tages gehörte!“ Einen ersten eigenen Schläger und einen Ball gab es als Preis – darüber habe sie sich sehr gefreut – auch über die Anfrage, ob sie nicht im Verein MGC Rot-Weiß Wanne-Eickel weiter spielen wolle. „Klar, habe ich gedacht. Das kannst Du ja mal machen. In den kommenden Wochen hat mich dann Hermann unter seine Fittiche genommen und mir wirklich viel gezeigt.“ Denn um gut Minigolf zu spielen, muss man nicht nur eine gewisse Begabung mitbringen – es gilt auch einige grundsätzliche Dinge zu beachten. Was sind denn typische Anfängerfehler? „Meistens wird zu fest geschlagen. Das ist wirklich der mit Abstand häufigste Fehler. Am besten ist es, wenn man einen Plan im Kopf hat, wohin und mit wie viel Kraft man spielt. Außerdem sollte man gut zum Ball stehen und sich nicht aus der Ruhe bringen lassen – auch wenn die nach einem Spielenden schon hinter einem stehen – immer ruhig! Das ist die halbe Miete!“ Leichter gesagt, als getan. Wir gehen runter auf die Anlage, die aus drei unterschiedlichen Bahnen besteht. „Das gib es in Deutschland in dieser Form nur bei drei Vereinen -Beton (Minigolf), Eternit (Miniaturgolf) und Filz (Minigolf) stehen zur Auswahl. Beton ist der traditionelle Belag – Filz ist unfassbar schnell und wird besonders gerne in den skandinavischen Ländern gespielt!“ Generell sei der Minigolf hier sehr beliebt. „Bei den Weltmeisterschaften sind Schweden und Finnland immer sehr weit vorne!“
Der Funpark ist an diesem Samstag wieder einmal gut gefüllt. „Ich mische mich gerne unter die Besucher – und gebe auch gerne Tipps, wenn gewünscht natürlich nur.“ Und die Besucher? Die hören gerne ganz genau zu, wenn Lea zeigt, wo man den kleinen Ball am besten hinbugsiert, damit man am Ende nicht über die erlaubten sechs Schläge pro Bahn kommt. Wie viele Schläge braucht denn der Profi pro Runde? „Ich versuche eigentlich immer maximal mit 36 die Runde abzuschließen .“ (Das sind gerade einmal zwei Schläge pro Bahn!) 2019 gehörte für Lea Reitemeier zu den bislang erfolgreichsten Jahren. „Ich hatte mich über die Westdeutschen Meisterschaften für die Deutschen Meisterschaften qualifiziert und habe als Vizemeisterin abgeschlossen. Das war schon toll! Jetzt haben wir leider eine längere Pause durch Corona – einige große Turniere wie die Weltmeisterschaft, die hier bei uns in Herne stattgefunden hätte, mussten abgesagt werden. Schon schade – aber das geht ja vielen so – und Gesundheit geht vor.“
Lea hat in der Zwischenzeit natürlich weiter trainiert – ihre Heimatanlage gehört seit 2019 zu den vier Leistungsstützpunkten in Deutschland – gute Voraussetzungen also. Und sie ist mittlerweile Gleichstellungsbeauftragte beim Deutschen Minigolfsport Verband. „Eine spannende Herausforderung, wie ich finde – die ich gerne angekommen habe!“

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