Ambulantes Hospiz: „Anja, das ist deins!“

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Jetzt ist das Trio wieder komplett: Ab sofort verstärkt Anja Schröder aus Marl (Foto links), Fachaltenpflegerin für gerontopsychiatrische Pflege und Palliative Care, als Koordinatorin den Ambulanten Hospizdienst Herne. Gemeinsam mit Karin Leutbecher und Karola Rehrmann widmet sie sich der Verbesserung der Begleitung schwerstkranker und sterbender Menschen in der eigenen Häuslichkeit, in Heimen und Krankenhäusern. Die Weiterführung des Schwerpunktes „Demenz am Lebensende“, den ihre Vorgängerin Annegret Müller 2010 mit dem Förderverein Lukas-Hospiz aus der Taufe hob, liegt der 57-Jährigen besonders am Herzen.

Zur Altenpflege kam Anja Schröder auf Umwegen. Nach einer Ausbildung zur Friseurin
und verschiedenen gewerblichen Tätigkeiten wandte sich die gebürtige Bochumerin 1992 der Altenpflege zu, die sie fortan nicht mehr losließ. Kontinuierlich bildete sich Anja Schröder weiter: zur Fachaltenpflegerin für gerontopsychiatrische Pflege für Menschen mit Demenz, zur Wohnbereichsleitung, zur Aromaexpertin und Entspannungstherapeutin sowie schließlich zur Fachkraft Palliative Care und pflegerischen Schmerzexpertin.

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Erfahrung als ehrenamtliche Sterbebegleiterin
Ihr Wissen rundete Anja Schröder mit Führungslehrgängen und Seminaren zur Koordination und Trauerbegleitung von Ehrenamtlichen ab. Sie engagierte sich selbst mehrere Jahre als ehrenamtliche Sterbebegleiterin und sammelte später beim Ambulanten Hospizdienst Marl Erfahrung als Koordinatorin.

Perfekte Übereinstimmung
Eher zufälllig erfuhr Anja Schröder im September 2020 von der ausgeschriebenen Koordina-torinnenstelle beim Ambulanten Hospizdienst Herne. Mit den Worten „Anja, das ist deins!“ hielt ihr eine Bekannte die Ausschreibung unter die Nase. Anja Schröder bewarb sich sofort. Beim Lesen ihrer Unterlagen rieb man sich in Herne verwundert die Augen, das Profil der Anja Schröder, die zwischen 1973 und 1982 sogar in Herne lebte, war für die Nachfolge der langjährigen Koordinatorin Annegret Müller wie maßgeschneidert!

Ein gutes Gefühl
„Es ist beinahe so, als hätte ich mich in den vergangenen zehn Jahren auf diese Herausfor-derung vorbereitet“, schmunzelt Anja Schröder. Die Kolleginnen aus Herne seien ihr aus der Ferne bereits vertraut gewesen. Regelmäßig habe sie die Aktivitäten des Hospizdienstes in Herne verfolgt, auf der Internetseite gestöbert, Facebook-Posts gelesen. Dass sie hier nun eine berufliche Heimat gefunden hat, erfülle sie einem guten Gefühl.

Demenz in den Mittelpunkt
Die Zuversicht gelte ganz besonders dem Schwerpunkt „Demenz am Lebensende“ und den damit verbundenen Seminaren, Gesprächskreisen und Fortbildungsangeboten. „Seit ich in der Pflege tätig bin, gehört Menschen mit Demenz mein ganzes Herz. Ich möchte sie stärker in den Mittelpunkt rücken. Ihnen gebührt Wertschätzung. Wir alle sollten sensibel zuhören, was sie uns sagen oder signalisieren, und nicht immer gleich alles besser wissen“, sagt Anja Schröder. „Mein Ziel ist es, dass die Menschen in unserer Stadt das Ende ihres Lebens am Ort ihrer Wahl in Würde, angst- und möglichst schmerzfrei gestalten, dass sie liebevoll und kompetent gepflegt werden und, wenn es an der Zeit ist, ihren Wünschen entsprechend Ab-schied nehmen können.“

Anja Schröder lebt in Marl. Sie ist verheiratet, liebt ihren Wellensittich und strickt leidenschaftlich gern Socken, deren Verkaufserlös sie an den Tierschutzverein spendet.

 

Quelle & Foto: Ambulanter Hospizdienst