Vier Herner Friedhöfe ausgezeichnet

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125 Städte haben jetzt auf einigen ihrer Friedhöfe Tafeln enthüllt. Sie erklären die Friedhöfe zum immateriellen Kulturerbe. Die Aktion geht auf eine Initiative der UNESCO zurück. In Herne sind auf vier Friedhöfen diese Tafeln angebracht worden.

„Bei uns sind es der Süd- der Holsterhauser-, der Nord- und der Holthauser Friedhof“, sagte Thilo Sengupta, stellvertretender Fachbereichsleiter Stadtgrün. Die Auszeichnung als immaterielles Kulturerbe (Friedhofskultur) hat die Kultusministerkonferenz am 20. März 2020 vergeben, dem ersten Tag des Corona-Lockdowns.

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„Friedhöfe sind nicht nur ein Ort der Toten, sondern vor allem auch ein Ort der Lebenden. Täglich kommen zahlreiche Menschen, um Gräber zu gestalten und zu pflegen, andere um sich eine kleine ruhige Auszeit vom Alltag zu nehmen, und wiederum andere um zu arbeiten. Wenn man genauer hinschaut merkt man, dass auf dem Friedhof richtig was los ist. Der Friedhof ist also ein Ort, an dem gelebt wird, und der somit zu unserem täglichen Leben dazugehört“, so Sengupta.

„Wir haben auf den Friedhöfen viele Besucher die hier spazieren gehen oder sich einfach mit anderen Menschen treffen. Deswegen statten wir gewisse Plätze auch immer mehr mit Bänken aus. Die Friedhöfe sind ein Ort der Begegnung“, sagte Friedhofsmeisterin Christine Thieringer-Bonk. Auf den Friedhöfen würde auch viel Sport gemacht. „Viele kommen hierhin zum Walken oder fahren Rad. „Fahrradfahren wird geduldet, eine Rennstrecke sind die Friedhöfe aber nicht“, so die Friedhofsmeisterin. Der Südfriedhof ist rund 32 Hektar groß, hier bestatten hauptsächlich Christen und Muslime ihre Toten.

 

Foto: Frank Dieper/Stadt Herne